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Bernhardpass
St. Bernhardpass Col du Gd St. Bernard
Passhöhe:
2469 m
Passlänge: 78 km zwischen Martigny (VS) und Aosta (Italien)
Verbindung der Täler: Val d' Entremont (VS) und Valle d' Aosta (Italien)
Verbindung der Kantone oder Länder: Wallis (VS) und Italien
Fahrstrasse seit: 1905
Col
du Grand St Bernard
Vor
uns liegt eine Pressenotiz, lautet welcher am 1. Juni 1976 das fünfmillionste
Fahrzeug den im März 1964 eröffneten Tunnel des Grossen Sr. Bernhard
passierte:„ Die Insassen, eine Waadtländer Familie, wurde mit einem
Artikel des Walliser Kunsthandwerks beschenkt“. Was ist auf diesem
berühmten Alpenübergang alles geschehen seit seiner ersten geschichtlichen
Erwähnung! Sie betrifft den gallischen Fürsten Brenius, der um 390 v.
Chr. Mit seinen Mannen über die Berge stieg, durch Oberitalien
drang und schliesslich Rom eroberte und zerstörte. Die Angabe
trifft zu: „Der Grosse St. Bernard ist derjenige Alpenpass, über
dessen ältere Geschichte wir weitaus am besten unterrichtet sind“.
„Mons
Jovis“ (Berg Jupiters)
Funde
beweisen, dass schon im Altertum auf der unwirtschaftlichen Höhe, wesentlich
vom späteren Hospiz, ein Tempel stand, in welchem die Ureinwohner
des Wallis, die Veragrer, ihren Gott Penninus verehrten. Als die römischen
Eroberer siegreich über die Höhen drangen, weihten sie diese Stätte
Jupiter, ihren grössten Himmelsgott. Schon vor Beginn unserer Zeitrechnung
war der Grosse St. Bernard mit Abstand der meistbegangene Alpenübergang,
wenn er auch nur mit Saumtieren bewältigt werden konnte. Zahlreiche
Münzfunde aus der römischen Epoche beweisen seine Wichtigkeit; das Hospizmuseum
zeigt eine überaus reiche und kostbare Kollektion. Seinen heutigen Namen
hat der Pass durch den heiligen Bernard von Menthon erhalten, der um
die Mitte des 11. Jahrhunderts Erzdiakon von Aosta war und um diese
Zeit auf der durch Wettersturz und Lawinen schwer gefährdeten
Höhe das erste Hospiz erbauen liess. Es handelte sich um einen schlichten
Rechteckbau; Erweiterungen folgten im 13. und in der zweiten Hälfte
des 16. Jahrhunderts, vor allem nach der verheerenden Feuersbrunst
von 1555. Die heutige Gestalt des berühmt gewordenen Schutzhauses geht
grossenteils auf ein Werk vom Ende des 17. Jahrhunderts zurück;
das Gotteshaus stammt aus dem Jahre 1686. Einzig in ihrer Art jedoch
ist die „Morgue“, das heute vermauerte Totenhaus, das 1476 für
die in Schneestürmen und Lawinen Umgekommenen errichtet wurde:
In der reinen Kaltluft des Hochgebirges trockneten sie zu Mumien ein.
Grosser
Sankt Bernhard
Bereits
unter Julius Caesar haben die Römer, damals mit der Meile als Längenmass,
die Länge des Grossen-Sankt-Bernhard-Passes mit peinlicher Genauigkeit
errechnet: 81 Kilometer. Von Martgny – dem römischen Octodurus – bis
zur Passhöhe: 48 Kilometer; vom Hospiz nach Aosta: 33 Kilometer auf
der Strasse. Eine Fahrstrasse hat den Saumpfad ersetzt. Sie wurde auf
Schweizer Seite 1893 und aud der Italienischen Seite 1905 fertiggestellt.
Die Strasse steigt von Martigny bis auf 2469 Meter an und folgt der
Dranse, die das Val d’Entremont bewässert. Der Grenzpass liegt zwischen
dem Mont Mort und der Chenalette, die dem Montblancmassiv und dem Grand
Combin angehören. Auf der Südseite windet sich die Strasse ins Buthier-Tal
und verbindet die Ortschaften Saini-Rhémy, Saint-Oyen und Etroubles
untereinander, bevor sie nach Aosta führt, das dem Tal seinen Namen
gegeben hat. Auf dem Gipfel ist seit 1817 eine Wetterwarte in betrieb.
Es ist die älteste der Schweiz. Seit mehr als 160 Jahren besitzen die
Meteorologen also Statistiken und Diagramme über Temperaturen, Winde,
Niederschläge, Sonnenscheindauer, Feuchtigkeit auf diesen Höhen. In
einem 25-Jahre-Zeitraum ergeben sich folgende Jahresmittelwerte: Temperatur:-1,7
Grad; Niederschlagsmenge: 1252 Milimeter; Sonnentage: 188; Nebeltage:
5,8. Der atmosphärische Druck erreicht durchschnittlich 751,8 Millibar.
Auf dem Gipfel – an der Fontaine couverte, Der gefassten Quelle, aus
der ein Bächlein entspringt – trennt die Landesgrenze die Schweiz von
Italien. Zwei alte Grenzsteine zeugen davon. Der eine stammt von 1600,
der andere von 1755. Der erste trägt das Savoyer Wappen, der zweite
die sieben Sterne der alten Republik Wallis, die 1802 entstand. Schwert
und Stab des Bischofs von Sitten sind ebenfalls abgebildet. Der Schweizer
Zoll auf der Höhe des Sees
(320 Meter lang, 200 Meter breit und 12 Meter tief) nimmt seinen Betrieb
auf, sobald der Schnee geräumt ist, und schliesst beim ersten Schneefall.
Der Italienische Zoll liegt etwa hundert Meter weiter und senkt seinen
Schlagbaum Anfang Herbst. Auf dem Hospiz befindet sich ein kleines Museum,
das mit römischen, gallischen, Christlichen und Napoleonischen Souvenirs
vollgepfercht ist.
Die
Entstehungsgeschichte des Bernhadiners
1815
erwarben Engländer im Hospiz einen Rüden und eine Hündin. Anschliessend
– anlässlich verschiedener Reisen durch die Schweiz - brachten sie schöne
Sachen nach Hause zurück. Es war an der Ausstellung von Birmingham im
Jahre 1862, als einige Hunde, die vorher unter den Namen „Mastiffs,
Barry-Hunde, Heilige Hunde“ bekannt waren, das erste Mal offiziell „St.
Bernhards-Hunde“ genannt wurden. Diese Benennung wurde 1880 allgemein
anerkannt. Von 1863 an nahm der Bekanntheitsgrad dieser Hunde zu. Die
Engländer versuchten nun, sie zu vermehren und immer grössere Tiere
zu züchten. Der erste St. Bernhards-Club wurde bei ihnen 1882, der Schweizerische
St. Bernhards-Club 1884 gegründet.
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