Grimselpass
Passhöhe:
2165 m
Steigung: 11 %
Passlänge: 32 km zwischen Innertkirchen (BE) und Gletsch (VS)
Verbindung der Täler: Haslital (BE) und Goms (VS)
Verbindung der Kantone oder Länder: Bern (BE) und Wallis (VS)
Fahrstrasse seit: 1894
Grimsel
Wenn die Strasse auf 2165 Metern die Passhöhe erreicht, führt
sie den Totensee entlang, in dem sich einige der imposantesten Berühmtheiten
der Berner Alpen spiegeln. Zusammen bilden sie einen Kranz, aus
dem unter anderen das Finsteraarhorn, das Oberaarhorn, das
Wetterhorn, das Schreckhorn und das Agassizhorn herausragen. Der
Grimselpass beginnt in Meiringen im Berner Oberland und endet im
Walliser Gletsch. Hier trifft er auf der Höhe des Hotels
Rohnegletscher auf den Furkapass. Die auf 1759 Meter Höhe
gelegene Abzweigung ist zur Sommerzeit Schauplatz berühmter-berüchtigter
Autoschlangen. die Länger der Strecke beträgt 39 Kilometer. Die
Grimsel und der Susten machen von Meiringen bis Innertkirchen
gemeinsame Sache. Dann zweigt die Grimselstrasse südwärts ab und
steigt das Haslital empor, das seinen Namen den zahlreichen
Haselnusssträuchern verdankt, die hier wachsen. Nach Guttannen
auf 1057 Metern leitet sie in weite Schluchten von wilder Schönheit.
Gigantische Felsplatten von bis zu zweihundert Meter Durchmesser
tapezieren die Flanken und verleihen der Grimsel ein etwas
abstraktes Aussehen, das durch die hydroelektrischen Anlagen,
Hochspannungsleitungen, grosse Aluminiumtürme, Stauwerke, Fussgängerstege
und Staumauern, die manchmal über hundert Meter hoch sind, noch
verstärkt wird. Eine gigantische Landschaft, in der sich Natur
und Mensch gegenüberstehen. Die Strasse folgt einige Zeit dem
Lauf der Aare und tritt dann in die Granitpartie von Handegg über.
Auf 1309 Metern steht eines der berühmtesten Elektrizitätswerke
des Passes. Wie das Hospiz auf 1980 Metern Höhe gehört es den
Kraftwerken Oberhasli, der KWO. Nachdem die Strasse einem künstlichen
See entlang geführt hat, erreichte sie den Gipfel, schlängelt
sich zwischen Restaurants, Hotels, einer modernen Kapelle und
einigen Souvenirläden hindurch, bevor sie den Abstieg nach
Gletsch in sieben langen Zickzackkurven in angriff nimmt. Diese
zebraartige Streifung der südlichen Grimsel ist weithin sichtbar:
wenn man die Furka bis zur Passhöhe hinauffährt, erscheint sie
wie eine surrealistische Zeichnung. Je nach Jahreszeit wechseln
die Weiden, auf denen sie ihre Serpentinen zieht, vom weissen ins
Grüne und von Grünen ins herbstliche Goldgelb. Eine andere
hydroelektrische Anlage ist auf der Nordseite in Betrieb. Eine
dritte ist im Bau. Die Grimsel ist zum Pass der Elektrizität
geworden. Sie produzieren pro Jahr 1409 Millionen Kilowatt, die
sich auf zwei Jahreszeiten verteilen: den Sommer mit
717,5Millionen und den Winter mit 691,5 Millionen Kilowatt.
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